So befreien Sie sich von Nackenschmerzen (Mit Infografik und Videos)
Nackenschmerzen sind in unserer heutigen, oft stressigen, Zeit leider keine Seltenheit. Die Gründe für den Schmerz sind vielfältig. In einem älteren Artikel wurde das Thema Nackenschmerzen bereits beschrieben. Mit diesem Text möchten wir das Thema nochmals aufgreifen und Ihnen weitere Tipps geben.
Um Nackenschmerzen vermeiden zu können, ist es wichtig nicht erst zu handeln, wenn es zu spät ist. Sie sollten auf Ihren Körper achten und erste Warnsignale ernst nehmen.
Nackenschmerzen sind nicht gleich Nackenschmerzen…
…denn meist kommen mit den Nackenverspannungen weitere Leiden hinzu. Viele Betroffene klagen über:
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Kribbelnde Finger
- Einschlafende Arme
- Auch Schwindel bis hinzu Einschränkungen der Bewegungsabläufe sind möglich
Ständiges Sitzen ist Gift
Früher war es das Rauchen (und ist es immer noch), heute sagen Wissenschaftler, dass das stundenlange Sitzen Gift für unseren Körper ist. Der Mensch benötigt Bewegung, bekommt er diese nicht, kommt es zu Problemen im Bewegungsapparat.
Beobachten Sie sich selbst über einen ganzen Tag lang. Es wird Ihnen schnell auffallen, wie oft und lange Sie eigentlich sitzen:
- Angefangen beim Frühstück
- Dann die Fahrt zur Arbeit
- Meist sitzen Sie dort wieder. Stundenlang.
- Dann wieder die Heimfahrt, wieder sitzen.
- Abendessen: Sie sitzen wieder.
- Abendprogramm: sitzend, ob nun vor dem TV oder neuerdings vor dem Smartphone oder dem Tablet.
Das ist alles belastend für unseren Nacken. Denn dieser bekommt nicht genügend Sauerstoff und Nackenschmerzen können entstehen. Schlimm wird es, wenn sich das tägliche Programm nicht ändert und der Nacken jeden Tag die gleiche Tourtour mitmachen muss.
Stehen Sie auf
Durchbrechen Sie diesen Teufelskreis. Gönnen Sie sich Unterbrechungen. Bewusste Pausen. Stellen Sie sich bei der Arbeit, oder bei längeren sitzenden Tätigkeiten, den Wecker und halten Sie so bewusst Pausen ein. Stehen Sie auf, gehen Sie einige Minuten.
Auch Meetings können im Stehen abgehalten werden. Das verschafft dem Nacken eine Entspannungspause und wirkt sich zudem positiv auf Ihren Rücken aus.
Höhenverstellbarer Schreibtisch
Auch der Arbeitsplatz muss hier unter die Lupe genommen werden. Denn meist sitzen wir bereits an unserem Schreibtisch falsch, der Bildschirm befindet sich in einer ungünstigen Position, Stuhl oder Schreibtisch sind zu hoch/zu tief eingestellt.
Dem kann man mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch entgegenwirken. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder einem Orthopäden. In der Regel sollte es kein Problem sein, solch einen Spezialschreibtisch zu beantragen. Und auch Ihr Vorgesetzter wird sich freuen, denn ein gesunder Mitarbeiter ist ein produktiver Mitarbeiter und hat zudem weniger Fehltage.
Nackenkissen für die optimale Schlafhaltung
Rund 30% unseres Lebens verbringen wir schlafend. Um diese Regenerationszeit richtig nutzen zu können und um am nächsten Tag nicht wie gerädert aufzuwachen, ist es wichtig richtig zu liegen. In vielen Fällen können Nackenkissen gute Dienste verrichten. Sie helfen den Kopf und den Nacken in einer orthopädisch korrekten Haltung zu bewahren. So kann der Nacken nicht zwischen „normalem“ Kopfkissen und Matratze abknicken. Hier finden Sie eine gute Übersicht an Nackenkissen.
Stress lass nach. Und wie das gelingt
Auch Stress kann sich direkt auf den Nacken auswirken. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Stress im Job, in der Beziehung oder mit Familie und Freunden handelt. Leidtragend ist meist der Nacken.
Um Stress zu vermeiden, beziehungsweise um Stress abzubauen, eignen sich Entspannungsübungen sehr gut. Ob Sie nun die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen anwenden anwenden oder regelmäßig meditieren. Es wird sich immer positiv auf Ihr Befinden und Ihren Körper und somit den Nacken auswirken. Schauen Sie doch einfach mal bei Ihrer örtlichen VHS vorbei und fragen Sie nach entsprechenden Kursen. In den meisten Fällen sollten Sie fündig werden.
Beobachten Sie Ihre Katze
Was nun diese Überschrift soll, fragen Sie sich? Da gebe ich Ihnen zuerst einmal recht. Denn was haben Nackenschmerzen mit den haarigen Stubentigern gemeinsam? Nun, vermutlich hat das liebe Tier keine Nackenschmerzen. Natürlich sitzt der Vierbeiner auch nicht täglich 8 Stunden im Büro und muss im Anschluss noch mit Bus, Bahn oder Auto die Heimfahrt antreten, nur um dann wieder zu sitzen. Aber Spaß beiseite. Es geht um die regelmäßigen Dehnungen, welche die Katze durchführt. Stichwort Katzenbuckel. Daran können Sie sich ein Beispiel nehmen: Strecken und dehnen Sie sich regelmäßig. Passende Übungen finden Sie im folgenden Video:
Video 5 Nackenübungen für den Alltag
Ganz wichtig ist Regelmäßigkeit. Bleiben Sie dran, denn dann werden Sie auch schnell Erfolge feststellen können und schmerzfrei bleiben. Machen Sie die Übungen zu einem festen Bestandteil in Ihrem Alltag, so wie Zähne putzen. Integrieren Sie die Übungen in den täglichen Tagesablauf.
Yoga bei Nackenschmerzen
Yoga ist ideal um die tiefsitzende Muskulatur zu trainieren und Verspannungen entgegenzuwirken. Mittlerweile wird Yoga vielerorts angeboten. Auch speziell für Anfänger. Im Gegensatz zu manch anderen Sport- und Bewegungsarten bezieht Yoga den ganzen Körper ein und sorgt so für eine ganzheitliche Förderung des Bewegungsapparats.
Video Yoga bei Nackenschmerzen: Anbei eine kurze Anleitung, wie Sie Nackenschmerzen im Alltag mit Yoga lösen können
Ab in die heiße Wanne
Wärme wirkt lockernd und entspannend auf Nackenverspannungen. Dabei sollten Sie die Lösung finden, welche Ihnen am meisten liegt. Manche mögen ein heißes Bad, andere bevorzugen eine heiße Dusche. Massieren Sie dabei sanft an den schmerzenden Stellen und bleiben Sie einige Zeit im Wasser und lassen Sie die Wärme wirken.
Eine tolle Möglichkeit sind Wärmekissen (Kirschkernkissen, Körnerkissen) bei Nackenschmerzen. Dieses legen Sie etwa 10 Minuten, bei 100 Grad in den Backofen und dann ab auf den Nacken. Sie werden merken, wie die heilenden und warmen Körner die Schmerzen lindern.
Wenn nichts mehr hilft
All die Tipps können Sie vorbeugend anwenden, auch in akuten Fällen können diese helfen. Versuchen Sie, das Richtige für Sie zu finden und bleiben Sie dran. Regelmäßigkeit ist wichtig und wirkt präventiv. Falls Sie aber weiterhin Nackenschmerzen haben, scheuen Sie nicht den Besuch beim Facharzt. Dieser kann weitergehende Untersuchungen anstellen und entsprechende Krankengymnastik/Stabilitätsübungen verschreiben. Dort lernen Sie vom Fachmann die für Sie passenden Übungen. Auch gezieltes Muskeltraining, an dafür vorgesehen Geräten, kann helfen die Schwachpunkte in der Muskulatur zu stärken.
Weitere Tipps zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber.
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